DDR RAM vs. SDR RAM - Lohnt der Umstieg? | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Das Testsystem
Dieser Vergleich der beiden Speichertechnologien
(DDR /SDR) soll aus dem Betrachtungswinkel
eines Computerspielers hervorgehen. Hier
geht es um die Leistungsfähigkeit bei Spielen.
Bei anderen Anwendungsgebieten mögen die
Resultate anders ausfallen, dies soll jedoch
hier nicht, oder kaum berücksichtigt werden,
da viele Leute mit 3D-Beschleunigerkarten
und High-End Rechnern vorwiegend spielen.
Kaum ein anderes Anwendungsgebiet der Computerbranche
hat so kurze Technologiezyklen, wie die Spielebranche.
Was vor einem Jahr High-End war, ist heute
vielleicht noch Mittelklasse. Das Wettrüsten
der Grafikkartenhersteller geht fast schon
am Markt vorbei, somit müssen Spieleentwickler
mindestens eine Generation von GPU's überspringen
um ihre Projekte zu beenden, weil ein Spiel
ca 18 - 36 Monate zur Fertigstellung benötigt,
die Hardwarehersteller aber alle 9-12 Monate
eine neue Generation von GPU's auf den Markt
werfen. Doch hier soll es mal um einen anderen
Flaschenhals im PC gehen. Das Speicherinterface.
Technische Daten im Überblick:
So wird in der Tabelle gerechnet:
In der Tabelle ist deutlich zu erkennen, dass PC2100 & PC2700 deutlich mehr Bandbreite liefern als PC133. Nun muss nur noch der FSB der CPU mitspielen. Der FSB (Front Side Bus) gibt die Anbindungsgeschwindigkeit der CPU an die Northbridge (Chipsatzbaustein, welcher das Speicherinterface enthält) an. AMD's Durons laufen hier mit 100 Mhz (durch die DDR Technik jedoch 200 Mhz), die Athlons mit 133 / 266. DDR überträgt mit der steigenden und fallenden Taktsignalflanke jeweils ein Datenpaket - deshalb DDR (Double Data Rate). Leider gibt es noch keine CPU, welche mit 166 / 333 FSB läuft, somit ist der PC2700 RAM derzeit völliger Unsinn, denn die Bandbreite kommt bis zur Northbridge, von dort aber leider nicht weiter bis zur CPU (wie ein Stau auf der Autobahn!) - hier haben wir wieder mal ein Beispiel für Marketing in seiner vollen Blüte. "Hauptsache der Speicher ist schnell getaktet, dass dazu ein schneller Speicherbus gehört, um die Daten zur CPU zu transportieren, erzählen wir dem Endkunden lieber nicht...." ![]() PC133 kommt auf seine maximale Bandbreite ![]() PC2100 kommt jedoch nicht ganz auf eine maximale Bandbreite, ist aber schon deutlich fixer als PC133 |
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Mehr Bandbreite steht also jetzt zur Verfügung.
Probieren wir nun also ein paar Benchmarks
und Spiele aus, um zu sehen, was diese mit
der neuen "Freiheit" anfangen können. |
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Performancegewinne in der Spielepraxis![]() Leider sind die Performancegewinne bei 3D-Mark 2001 nicht so überragend ![]() Auch hier zeichnet sich ein ähnliches Bild wie bei 3D-Mark 2001 ab ![]() Comanche 4 scheint das Speicherinterface richtig zu belasten, Aquanox hingegen wesentlich weniger |
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Fazit |
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Ich habe hier mit Absicht auf niedrige Auflösungen verzichtet, denn kaum jemand mit weniger als 1024x768x32 oder ohne FSAA spiel, was einer höheren Auflösung gleichkommt. Der FPS Gewinn hält sich in der Praxis also in Grenzen und rechtfertigt somit keinen Umstieg. Ein schnellerer Prozessor, oder gar eine neue 3D-Karte bringen hier wesentlich mehr. Wer jedoch ein neues System kauft, der sollte auf DDR RAM nicht verzichten, zumal sich preislich keine Vorteile ergeben würden. Der Flaschenhals liegt bei Spielen also ganz deutlich auf der 3D-Karte und ist natürlich vom jeweiligen Spiel abhängig. Der Unterschied zwischen Comanche 4 und Aqunox macht deutlich, wie unterschiedlich die Anforderungen an das Speicherinterface sind. Bei anderen Anwendungen fällt der Vorteil von DDR RAM wesentlich mehr auf, z.B. bei der Videobearbeitung, wo grosse Datenmengen bearbeitet werden, dies jedoch nur am Rande, da es hier nur um Spiele ging. |